Bild Chronik Zeitstrahl historische Einsätze

Historische Einsätze der Feuerwehr

Von den vielen Einsätzen in der Geschichte der Freiwilligen Feuerwehr und der der letzten Jahre sollen einige markante Ereignisse beschrieben werden, die - teilweise als Erlebnisberichte aus der Sicht eines Feuerwehrmannes dargestellt - die Vielseitigkeit des Aufgabengebietes wiederspiegeln.

Anmerkung:
Unterlagen über Gliederung, Einsatzauftrag und Nachweise über das Einsatzgeschehen der Feuerwehr Spangenberg während der Zeit von 1933 bis 1945 liegen nur unvollständig vor. Wesentliche Unterlagen sind (vermutlich) auf Anordnung der Besatzungsmächte nach dem zweiten Weltkrieg vernichtet worden.

Man schrieb den 8. Oktober des Dreikaiserjahres 1888. Es war ein trockener, warmer Herbsttag. Auf den Feldern um Spangenberg waren die Bauern bei der Kartoffelernte. Die Uhr zeigte halb vier nachmittags. Da ertönten Glocken. Es läutete Sturm.

Erschrocken hielten die Bauern inne: Der Klang kam von der Stadt. Das waren die Glocken der Stadtkirche "St. Johannes". Gestern war Erntedankfest gewesen und Hochzeit bei Blumensteins. Heute, am Montag, war Nachfeier im Schützenhaus. Philipp Methe warf den halbvollen Kartoffelsack, den er auf der Schulter getragen hatte, schnell auf den Ackerwagen, fasste die Peitsche und trieb die Pferde an. Seine Frau sprang auf, die drei Töchter Elisabeth, Emma und Martha eilten voraus. Da - Trompetensignal aus der Stadt "Feurio, Feurio!"

Elisabeth, zwanzigjährig und die älteste der Methe-Töchter war vorweggelaufen. Überall auf den vielen Feldern aufbrechende und hastende Bauern, Knechte und Mägde. Als Elisabeth um die Ecke des Schlossbergs kam und die Stadt vor sich liegen sah, blieb sie vor Schreck gelähmt stehen: Aus dem unteren Giebel des alten Klosters - ihrer Scheune - schlugen Flammen! Über dem mächtigen Dach des riesigen Gebäudes, das sich mit seinen zwei Fachwerkgiebeln auf sandsteinernem Schiff hoch über die bergansteigenden Häuser Spangenbergs hinaus reckte, stand eine grauschwarze Rauchwolke. "Unse Schiere brennt!" rief Elisabeth ihren beiden Schwestern zu, die mit Kaffee-Schludden und Henkelkörben beladen herbeistürzten. Wieder schmetterte die Trompete - diesmal in anderer Richtung.

"Unse scheene Frucht" stieß die vierzehnjährige Emma aus - "un der volle Leiterwagen mit Grummet, der drinne stett!" jammerte die Große während die achtjährige Martha stumm mit aufgerissenen Augen auf die Rauchwolke stierte, unter der es gelbleuchtend züngelte. Nach wenigen Minuten kamen sie - ganz außer Atem - an der Hospitalskirche und den ersten Häusern Spangenbergs an. Leute mit Ledereimern liefen auf der Straße, Trompetentöne stachen in die Ohren, Ackerwagen mit galoppierenden Pferden ratterten daher. Immer wieder hörte man den Ruf "Feuer, Feuer" aus heiseren Kehlen und alle Glocken von "St. Johannes" läuteten Sturm. Der Stadt-Gendarm eilte von Wirtschaft zu Wirtschaft und holte die Säumigen heraus. Er zederte gerade in "der Traube" mit einem Halbtrunkenen.

Frauen und Kinder rannten schreiend durcheinander. Aus der Schafgasse - von Elbersdorf her - kamen Männer mit Feuerwehrhelmen, Haken und Ledereimern gelaufen. Einige kamen zu Pferde, einige mit Handkarren und Gerät. Am Meierhof rochen sie beißenden Brandgeruch. Am Untertor schlug ihnen die erste Hitzewelle entgegen. Als sich Elisabeth vor dem brennenden Kloster, das seit mehr als 350 Jahren zu einer Getreidescheune umgebaut war, durch die Menschenmenge gezwängt hatte, musste sie beide Arme vors Gesicht halten. Schmerzhaft grell war das Feuer und sengend heiß, dass sie es nicht aushalten konnte. Sie trat einige Schritte zurück, als plötzlich ihr Vater neben ihr stand. Pferde und Wagen hatte er der Magd zurückgelassen und sich durch das Gewühl gearbeitet. "Wasser, mehr Wasser !" gellte die Stimme des Feuerwehr-Hauptmannes Meurer durch das Prasseln der Flammen.

Schon hatte Methe einem gaffenden Weib den Eimer aus der Hand gerissen, war zum Kumpf gesprungen der am Straßenrand (unterhalb der Stadtmauer am ehemaligen Klosterfriedhof) stand, hatte ihn vollgeschöpft und reichte ihn in die Kette der Männer, die vom Kumpf aus die Straße bergauf bis zur Spritze standen. Breitbeinig, den flackernden Feuerschein im Gesicht reichten sie angestrengt Eimer um Eimer weiter. Einige von ihnen im Sonntagsanzug - Hochzeitsgäste vom Schützenhaus.

"Zweite Kette fertig!" meldete laut rufend Bürgermeister Siebald vom Ostende der Kloster-kirche, wo in der Drusel am Rande der Straße das Wasser der geöffneten zwei Löschteiche oberhalb vom Eulenturm herniederschoss. In Windeseile hatten Philipp Methes Nachbarn, Ludovici, Kleinschmidt und Christian Appell (dem die andere Hälfte der brennenden Scheune gehörte) mit anderen Helfern zur Gabel gegriffen und mit dem Mist der Dungstätte einen hufeisenförmigen Damm auf dem Pflaster aufgeworfen, in dem sich das heranrauschende Wasser staute. Schon tauchte der erste Eimer ein, der zweite, der dritte - flog durch die Reihe der Männer zur Spritze und in der zweiten Reihe zurück.

"Durchgreifen!" kommandierte "Miersch Christ (Christian Meurer) der Feuerwehr-Hauptmann, blickte hinauf zum Markt und zur Burgstraße, ob seine beiden Häuser nicht schon Feuer gefangen hätten. Wenn nur die Apotheke am Marktplatz kein Feuer fasste, die mit ihrer Rückwand nicht weit vom Kloster stand! Vor ein paar Jahren erst war fast die ganze Jägerstraße niedergebrannt. O diese furchtbaren Brände, die nicht aufhören wollten!

Hinter den vier Männern auf jeder Seite des waagerechten Pumpenschwengels stand eine zweite Mannschaft. Sie fasste zwischen den Händen ihrer Vordermänner hindurch und ergriff die Holmen. Nach drei gemeinsamen Pumpenstößen traten die acht abgelösten Männer erschöpft aus Qualm und Hitze zurück. In diesem Moment hatte sich Methen Martha, die Frau vom Philipp, durch das Menschengewirr einen Weg gebahnt und stand vor dem Flammenmeer. Die Erde des Ackers noch an den Händen, die blaue Kartoffelschürze vor den Knien geknotet, warf sie die Arme in die Höhe und bedeckte ihr Gesicht: "Das ganze Korn von dissem Johr ! vollgebanzt bis unners Dach! Keen enzicher Bund gedroschen! Sechzig Morgen Land - un kinne Frucht! Von was sollen mä dann nu läwen?"

Ihr Schluchzen ging unter im Zischen des Wasserstrahls und im Poltern herunterfallender Dachbalken. Doch dann gewahrte sie vor sich die drei Häuser vor dem Kloster. Auch sie standen lichterloh in Flammen. Hier verloren Menschen ihre gesamt Habe. Das mittlere, das dem Bäcker George Mohr gehörte, war halb heruntergebrannt. Durch das leere Fachwerk sah man den eisernen Backofen, der rot glühte. Am Hause von Sattler Möller, darunter gelegen, zogen zwei Männer mit Feuerhaken die verkohlten Balken vom Dach. Vom obersten Haus, an der Durchfahrt zum Gefängnis nach Ludovicis zu, stand nur noch eine Wand. Hier wohnte Schreiner Klebe. Die Holzvorräte der Schreinerei waren willkommener Brennstoff gewesen.

Hinter den Resten der niedergebrannten Wohnhäuser ragte das mächtige, steinerne Schiff des Klosters ...

Von einem weiteren bedeutenden Großbrand wird am 28. Juni 1912 berichtet:

In den späten Abendstunden war am Marktplatz, vermutlich auf einem Heuboden, Feuer ausgebrochen, das sich rasch auf die benachbarten Dachböden ausbreitete, da diese nicht durch eine sogenannte Brandwand, sondern nur durch einen Bretterverschlag voneinander getrennt waren. Alle vier betroffenen Gebäude brannten völlig ab.

An dieser Stelle stehen heute das Hotel Stöhr sowie das Eckhaus Meurer (heute Großkurth). Bei den Berichten über dieses Brandereignis wurde noch erwähnt, dass der Schreinermeister Johann Konrad Schmidt, der am Vortag gestorben und in seinem Hause aufgebahrt war, nur mit "äußerster Mühe" aus dem brennenden Haus geborgen werden konnte.

Die Hitzeentwicklung soll so groß gewesen sein, dass in dem gegenüber liegenden Haus (der heutigen Kreissparkasse) die Fensterscheiben geplatzt sind. Die Apotheke, die durch das Feuer stark gefährdet war, konnte von der Feuerwehr vor den Flammen bewahrt werden.

Bild vor dem Brand an der Marktplatzecke 1912 Bild nach dem Brand an der Marktplatzecke 1912


Nach dem am 30. März (Gründonnerstag) 1945 die auf Schloss Spangenberg und dem Kreisgut gefangen gehaltenen britischen Soldaten und Offiziere wegen der herannahenden Alliierten aus dem Schloss evakuiert und Richtung Eschwege gebracht worden waren und die Weisung bestand Spangenberg "in besonderer Weise" zu verteidigen, rückten am 01. April 1945 die Amerikaner nach Spangenberg ein.

Gegen 11.00 Uhr des Ostersamstag erschienen tieffliegende Jagdbomber der Alliierten (Briten und Amerikaner) über der Stadt und nahmen verschiedene Gebäude sowie abgestellte deutsche Militärfahrzeuge unter Bordwaffenbeschuss bzw. belegten sie mit Bomben. Bei diesen Attacken wurde auch das Jagdschloss bombadiert und in Brand geschossen.
Die Bevölkerung, die während der Angriffe in Keller geflüchtet war oder sich bereits vorher in den umliegenden Wäldern versteckt hatte, musste hilflos zusehen, wie ihr Wahrzeichen bis auf die Außenmauern niederbrannte.

Es war ein überaus sonniges und warmes Pfingstwochenende gewesen. Am Pfingstmontag (04.06.79) meldeten die Wettervorhersagen bereits eine Änderung für die nächsten Tage durch Herannahen eines "kräftigen Tiefs". Die große Hitze an diesem Feiertag ging nachmittags in eine fast unerträgliche Schwüle über. Die Leute saßen bis spät in die Nacht vor den Häusern oder auf ihren Balkons.

Mit stickig-schwüler Luft, die schon am frühen Morgen den Schweiß aus den Poren trieb, begann der Dienstag.

Gegen 13.45 Uhr konnte der damalige Wehrführer Hellmut Siebert beobachten, wie sich eine fast schwarze Wolkenwand hinter dem Fuldatal (Richtung Elfershausen/Ostheim) aufbaute. Böses ahnend ging er auf seinem Wege zur Arbeit zum Gerätehaus unterhalb der alten Turnhalle und ließ alle Motoren kurz laufen und prüfte, ob alle Geräte ordnungsgemäß und sicher verladen waren.

Um ca. 15.00 Uhr hörte man das Gewittergrollen in der Ferne. 15.30 Uhr verdunkelte sich der Himmel so stark, dass der Tag zur Nacht wurde und alle Straßenlampen brannten. Es war fast niemand mehr auf den Straßen zu sehen. Dann setzte wolkenbruchartiger Regen ein, es goss wie aus Kübeln; Kanaldeckel wurden hochgedrückt.

Kurz danach heulten in Spangenberg die Sirenen und von der Stadtverwaltung erging telefonisch die Meldung, dass der Stadtteil Pfieffe besonders stark vom Unwetter betroffen sei und bereits Tiere aus den Ställen geschwemmt und geparkte Autos weggespült würden. Mit den damals vorhandenen drei Einsatzfahrzeugen ging es zunächst Richtung Pfieffe.

Am Abzweig Beieröde sah man bereits die riesige braune Flutwelle. "Das sieht ja aus wie der Edersee nach dem Bombenangriff, wir müssen schnell zurück und die Campinggäste warnen und mit ihren Wagen evakuieren" war die sofortige Reaktion des Einsatzleiters. "Desweiteren müssen die Hauseigentümer und Betriebe, deren Anwesen im Bereich des Bachlaufes liegen, auf die Gefahr hingewiesen und Vorsorgemaßnahmen getroffen werden." Von den Betroffenen wurden Keller ausgeräumt und Fahrzeuge aus den Garagen an höher gelegene Stellplätze gefahren.

Nach nur 20 Minuten glich das gesamte Pfieffetal vom "Landekreuz" bis hinter das Sportgelände einem riesigen See. Zahlreiche Keller wurden überflutet, Öltanks kippten um und ein riesiger Flüssiggasbehälter eines Industriebetriebes wurde aus der Verankerung gerissen und weggetrieben. Mehrere Brücken wurden wegen Unterspülung so stark beschädigt, dass sie nicht mehr genutzt werden konnten. Alle Stadtteilwehren wurden alarmiert und im Katastrophenbereich - insbesondere zum Auspumpen von Kellern - eingesetzt. Fast alle Feuerwehrleute waren ca. 20 Stunden ununterbrochen im Einsatz, um die größten Schäden zu beseitigen.

Bild 1 vom Hochwasser 1979 Bild 2 vom Hochwasser 1979


Den wohl "ekelhaftesten" Einsatz werden acht Feuerwehrleute der Spangenberger Feuerwehr bestimmt immer in Erinnerung behalten :

Am Freitag, dem 01. August 1980, einem sehr heißen Sommertag, erbat die Polizeistation Melsungen telefonisch beim Wehrführer um "Amtshilfe" und benachrichtigte gleichzeitig den Stadtbrandinspektor: Ein Spaziergänger hatte unweit des Mörshäuser Wegs (jetzt Fahrradweg) in Höhe des Bergheimer Fußballfeldes einen leblosen Körper in der Pfieffe entdeckt. Die männliche Leiche lag bäuchlings im Wasser, mit den Füßen Richtung Mörshausen und war an einem durch den Bach gezogenen Stacheldraht hängen geblieben.

Es stellte sich sehr schnell heraus, dass der aufgedunsene, schwammige Körper schon recht stark verwest war und eklig-süßen Geruch abgab. Der Versuch dreier mutiger Feuerwehrmänner, die mit entsprechenden Schutzhandschuhen und langen Stiefeln ausgerüstet waren, die Leiche aus dem Wasser zu heben, scheiterte am Gewicht des aufgeweichten Torsos.

Ein in unmittelbarer Nähe arbeitender Landwirt hob dann mit dem Frontlader seines Traktors den zwischenzeitlich in Plastikplanen einwickelten Toten aus dem Gewässer.

Mit gemischten Gefühlen "bewunderten" die Brandschützer danach den inzwischen eingetroffenen Kriminalbeamten, der die Kleidungsstücke am Körper des Ertrunkenen nach Legitimationspapieren durchsuchte.

Ein Beispiel für einen besonders spektakulären Einsatz ist der Brand in der "Langen Gasse" vom 04.01.1993, dem der nachstehende (auszugsweise) Bericht aus der HNA vom 05.01.1993 galt:

"Kurz nach 9.00 Uhr heulten gestern die Sirenen durch die frostklirrende Luft über der Spangenberger Altstadt. Als die Feuerwehr der Stadt sieben Minuten später mit mehreren Einsatzfahrzeugen auf dem Marktplatz im Herzen der Altstadt anrollt, dringt aus den zerschlagenen Fenstern im Erdgeschoss des denkmalgeschützten Fachwerkhauses dichter Qualm, meterhohe Flammen schlagen an der Fassade empor.

In der Parterrewohnung zur Langen Gasse hin, in der sich zu diesem Zeitpunkt zwei Frauen und vier kleine Kinder aufhalten, war vermutlich wegen eines Defektes an einem Ölofen, ein Feuer ausgebrochen, das sich sehr schnell über die gesamte Etage des großen Hauses ausbreitete und ein Entkommen über das Treppenhaus unmöglich machte...."

"Noch vor dem Eintreffen der Feuerwehr hatten Männer aus dem gegenüber liegenden Asylbewerberheim in bewundernswerter Weise geholfen, indem sie die Fenster der Parterrewohnung von außen eingeschlagen und die Kinder und Frauen ins Freie gerettet hatten. ... "

" ... eine Gruppe von Feuerwehrleuten bringt über Schlauchleitungen das notwendige Löschwasser heran, eine zweite dringt unter schwerem Atemschutz in das von sieben Familien und Einzelpersonen bewohnte Gebäude ein, um es systematisch zu durchsuchen. Vom Marktplatz aus schiebt sich die Rettungsleiter zu den Fenstern des zweiten Stockwerks hinauf. Drei Bewohner können unverletzt über die Leiter in Sicherheit gebracht werden.

Gegen 9.45 Uhr haben die rund 20 Spangenberger Wehrleute, die Verstärkung und zusätzliche Löschhilfe von den Nachbarwehren aus verschiedenen Stadtteilen angefordert hat, die Lage unter Kontrolle und der Einsatzleiter kann erleichtert melden: Keine Menschen mehr drin..."

Bild der Rettungsleiter vom Marktplatz aus 1993


Am Freitag, dem 19. Mai 1995 gegen 22.55 Uhr gingen bei den Spangenberger Einsatzkräften die Funkmeldeempfänger auf mit der Durchsage von der Funkleitstelle: "Achtung, Einsatz für die Feuerwehr Mörshausen, Pkw-Brand auf der B 487 Höhe Sportplatz". Etwas verunsichert, ob die Durchsage überhaupt für Spangenberg relevant sei, fuhren zunächst neun Feuerwehrleute zum Stützpunkt und meldeten sich über Funk bei der Leitstelle. Die weibliche Diensthabende gab an, sie habe an sich die Feuerwehr Mörshausen angesprochen, man solle aber dennoch ausrücken und nachsehen, da der Funkkontakt zur Wehr Mörshausen wegen starker Störungen unbefriedigend sei.

Was sich den am Unfallort eintreffenden Helfern bot, war wohl das grausigste Bild, das selbst erfahrenen und "abgebrühten" Feuerwehrkräften den Atem stocken ließ: Der von einem Anwohner angenommene und zunächst gemeldete Fahrzeugbrand stellte sich sehr bald als der wohl schwerste Unfall im Raum Spangenberg heraus.

Vor einem brennenden BMW lag blutüberströmt der leblose Körper eines offenkundig recht jungen Mannes. Aus dem Rest der Beifahrertür hing ein weiterer lebloser Körper.

Im gleißenden Licht der Flutstrahler des Rüstwagens erkannte man unterhalb der Böschung das bis zur Unkenntlichkeit zusammengedrückte Wrack eines roten VW Golf. Schon sehr bald wurde klar, dass auch für diese beiden jungen Insassen jede Hilfe zu spät kam. Sie konnten ebenfalls nur noch tot mit hydraulischem Gerät geborgen werden.

Da sich der Frontalzusammenstoß mangels Spuren nur äußerst schwer für die ermittelnden Polizeibeamten rekonstruieren ließ, wurden von diesen Spezialkameras sowie das Flutlichtfahrzeug aus Melsungen zur Verstärkung angefordert. Für alle eingesetzten Helfer dauerte der Einsatz bis in die frühen Morgenstunden.

Soviel bekannt wurde, konnte der tatsächliche Unfallverlauf in mühseliger Kleinarbeit erst nach Wochen genau ermittelt werden.

Bild vom verunglückten VW 1995 Bild vom verunglückten BMW 1995